Ausmalbilder für die Familienzeit zu Hause
Heute lieber Sohnemann, haben wir ein ganz besonderes Projekt: „...wir begeben uns in König Laurins Reich. Nach dem Frühstück geht’s los“, sagt Mama. Der Junge ist schon ganz aufgeregt, was werden wir heute wohl erleben. Mama richtet sorgsam die Stifte her und druckt die Ausmalbilder, die man hier herunterladen kann, aus.
„Hoch oben in den Felsen des Rosengartens lag einst König Laurins Reich. König Laurin war der Herrscher über ein zahlreiches Zwergenvolk“, erzählt Mama. „Was taten die Zwerge in den Bergen?“ fragt der neugierige Bub. „Sie suchten nach edlem Gestein und wertvollen Erzen. König Laurin besaß einen unterirdischen Palast aus funkelndem Bergkristall. Seine besondere Freude und sein Stolz aber galt dem großen Garten vor dem Eingang zu seiner unterirdischen Kristallburg, in dem unzählige edle Rosen blühten und dufteten. Wehe aber dem, der es gewagt hätte, auch nur eine dieser Rosen zu pflücken. Jetzt lass uns aber beginnen auszumalen.“ Der Junge nimmt die Farben und beginnt, König Laurins Mantel anzumalen. „Und wer ist das?“ der Kleine zeigt auf das zweite Ausmalbild. „Similde war die Tochter des „Königs an der Etsch“. Als dieser seine schöne Tochter verheiraten wollte, wurden alle Adeligen der Umgebung zu einer Maifahrt eingeladen. Nur König Laurin hat Simildes Vater nicht eingeladen. Dieser beschloss daraufhin, mit Hilfe seiner Tarnkappe, als unsichtbarer Gast teilzunehmen. Als er Similde sah, verliebte er sich sofort in sie, setzte sie auf sein Pferd und sprang mit ihr davon.“ Der Bub wendet sich dem zweiten Ausmalbild zu und fängt an, Similde zu bemalen.
„Und wie geht die Geschichte weiter?“ hakt er nach. „Ritter des Königs an der Etsch zogen los, um Similde zu befreien. König Laurin sprang – unsichtbar wie er nun zu sein glaubte – im Rosengarten hin und her. Die Ritter aber erkannten an den Bewegungen der Rosen, wo der Zwergenkönig sich verbarg und nahmen ihn in Gefangenschaft. Daraufhin drehte sich Laurin um und belegte den Rosengarten, der ihn verraten hatte, mit einem Fluch: Weder bei Tag noch bei Nacht sollte ihn jemals mehr ein Menschenauge sehen. Laurin hat aber die Dämmerung vergessen und so kommt es, dass der Rosengarten beim Sonnenauf- und -untergang blüht.“ Der Junge schaut staunend und sagt „ich habe immer gemeint, der Maler malt den Rosengarten am Abend an.“ Mama schmunzelt und hilft weiter beim Ausmalen der beiden Sagenfiguren.
Download Ausmalbilder
Quelle: Bruno Mahlknecht, Südtiroler Sagen, Bozen 1981. S. 121. Frei nach K. F. Wolff, König Laurin und sein Rosengarten, Bozen 1945 und Dolomiten-Sagen, Innsbruck 1977
