Latemarumrundung mit dem Mountainbike
Manuel
Autor Manuel Demetz
Tag Sport

Do it your way!

Eigentlich will ich bei meinem morgendlichen Ausflug in die Stadt nur einige Notwendigkeiten für meinen Bikeurlaub besorgen, aber wie so oft bei mir kommt es anders, als geplant. Auf dem Nachhauseweg liegt auf dem Beifahrersitz also eine Papiertüte mit acht Powerriegeln – und im Kofferraum ein nigelnagelneues Trailbike. Noch nicht meins, aber es darf zu Testzwecken für ein paar Tage mit mir in die Eggentaler Dolomiten – in den Bikeurlaub, genauer gesagt!

Testroute rund um den Latemar

Es ist das erste Mal, dass ich nach Obereggen zum Biken komme und für die Reisevorbereitung hatte ich in den vergangenen Tagen kaum Zeit. Um so mehr freue ich mich, dass der Juniorchef meines Hotels selbst passionierter Mountainbiker ist und für mich und mein Testbike prompt einen passenden Tipp zur Hand hat: „Ich empfehle dir die Latemarumrundung. Bei dieser Tour ist alles dabei, um das neue Bike auf Herz und Nieren zu prüfen!“ Vorschlag – angenommen.

Ride the Dolomites

Frühmorgens ist es noch seelenruhig in Obereggen – alles schläft. Nur ich bin hellwach, während ich die ersten Passagen Richtung Welschnofen/Karersee überwinde. Zum Warmwerden ist der Wechsel zwischen Ups und Downs auf den ersten Kilometern ein gelungener Wege-Mix. Der Track auf dem Navi hält die Spur perfekt und sorgt so für den optimalen Flow – kein Abbremsen bei den vielen Weggabelungen. Die fiesen Höhenmeter von Welschnofen bis zum Karerpass und den harten Anstieg von Predazzo bis hinauf zum Passo Feudo übernimmt heute der Lift für mich. An der Bergstation von Laurin 1 in Welschnofen angekommen, mache ich große Augen. Wow – schießt es mir durch den Kopf: Die Blicke Richtung Rosengarten und Latemar, mit dem sich auflösenden Hochnebel sind eine echt filmreife Kulisse. Ich ziehe schnell mein Smartphone aus der Rückentasche und knipse die wunderschöne Szenerie ab. Der Tag beginnt vielversprechend. Let’s ride!

Total Mountainbike

Gleich nach der Bergstation auf der Höhe des Nigerpasses biege ich links ab auf einen Forstweg. Auf den ersten, kurzen Anstiegen hinterlässt das Testbike gleich einen soliden Eindruck! Die 29er-Bereifung bringt mich und das Bike flott weiter, die Lock-out-Funktion am Dämpfer sorgt für effiziente Kraftübertragung. Bis zum Karerpass wechseln sich Forstweg und Singletrail kontinuierlich ab, genauso wie das Dolomiten-Panorama: Zu meiner Linken hebt sich der Rosengarten empor und rechts streifen die bizarren Felsformationen des Latemar den Himmel. Kurz nach der Passhöhe mündet der Singletrail in die Passstrasse. Nach einer Verschnaufpause auf asphaltiertem Untergrund folgt nun die harte Arbeit: Ein Singletrail mit S2-Passagen bringt mich 700 m hinunter nach Moena ins Fassatal. Und wieder beweist das Trailbike, dass man auch bei weniger Federweg nicht verzweifeln muss. Im Gegenteil, das Bike fordert eine klare Linie ein – und dies wiederum schult die Fahrtechnik. Nach einer obligatorischen Espresso-Pause in Moena fahre ich auf dem Radweg bis nach Predazzo, um mit der Gondelbahn die Passhöhe Feudo zu erreichen. Mit 2.190 m markiert dieser Übergang den höchsten Punkt der Latemarumrundung. Ich gönne mir in der herbstlichen Mittagssonne eine kurze Foto- und Hirtenmaccheronipause. Dann folge ich meinem Garmin von der Südseite des Latemar aus über Forstwege, Wiesenpfade und knorrige Singletrails zurück nach Obereggen.

Latemar 360°-Testparcour

Nach dieser Tour dauert es ein wenig, das Bündel an Emotionen innerlich zu verdauen. Ich genieße die wohlverdiente Müdigkeit, den leichten Muskelkater und verweile nach dem Abendbuffet bis Mitternacht in der Loungebar des Hotels. Das phänomenale Bergpanorama, das neue Bike, die herausfordernden Trail-Passagen – diese grandiose MTB-Tour war wie ein Urlaub im Urlaub. Auch das Testbike hat meine anfängliche Skepsis darüber, ob 130 mm Federweg für mich das Richtige sind, gnadenlos weggebügelt. Zweifel kommen mir allerdings, wenn ich daran denke, was meine Frau wohl sagen wird, wenn in der Garage wieder ein neues Bike steht. Ich schmunzle … was soll’s! Man gönnt sich ja sonst nix ;-)

Notiz:

Je nach persönlichen Vorlieben und Kondition können die Anstiege von Welschnofen zum Nigerpass und von Predazzo auf den Passo Feudo natürlich auch mit Muskelkraft oder Strom zurückgelegt werden.

Skifahrer Abfahrt König Laurin Piste - Rosengarten im Abendrot | © Carezza Dolomites/Harald Wisthaler
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