Die Sage von den Steinegger Erdpyramiden
Fast genauso geheimnisvoll wie die ägyptischen Pyramiden, scheinen die Steinegger Erdpyramiden im Volksglauben zu sein. Hier erzählen wir dir, wie sich die Menschen diese Erosionsformen erklärten und sie gleich mit einer belehrenden Botschaft behafteten:
In Steinegg lag einst eine wunderschöne und ertragreiche Wiese, die zum Unterhalt des jeweiligen Seelsorgers über Generationen hin vom Dosserbauer bewirtschaftet wurde. Als einer dieser Bauern nach mehrmaligen Aufforderungen den fälligen Pachtzins verweigerte, sollte das Gericht Steinegg ein Urteil in dieser Sache fällen. Da keine urkundlichen Zeugnisse vorgelegt werden konnten und der Dosserbauer, obwohl er wissend war, seine Behauptungen durch einen Eidschwur bekräftigte, wurde die Wiese diesem zugeschrieben.
Der Pfarrer war bedrückt, der Dosserbauer war stolz. Doch noch am selben Tag zogen sich dunkle Wolken zusammen und machten den Tag zur Nacht. Jedermann ahnte, dass etwas Unheimliches bevorstünde. Ein Wolkenbruch prasselte nieder, Blitze zuckten, Donner rollte, so wie es Steinegg noch nie erlebt hatte.
Erst gegen Morgen schien das Unwetter allmählich nachzulassen und als der Dosserbauer das saftige Gras seiner Wiese mähen wollte, traute er seinen Augen nicht. Vor ihm gähnte ein tiefer Abgrund, aus dem nur mehr einige Erdspitzen und Schuttkegel aufragten. Gott hatte sein Urteil gesprochen, jedoch anders, als die Menschen erwarteten.
Heute laden dich die Steinegger Erdpyramiden zu einer Rundwanderung ein – und wer weiß, vielleicht entdeckst du dabei selbst die eine oder andere (Erd)Geschichte.